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Beitrag vom 08.10.2007
Retrospektive Secret Views - Roswitha Hecke
Jule Fischer
Der Martin Gropius Bau ist bekannt für hervorragende Fotografie-Ausstellungen. Von 5. Oktober - 6. Januar 2008 sind Roswitha Heckes "Verborgene Blicke" auf fremde und vertraute Milieus zu sehen.
Wenn es um Ausstellungen der bedeutenden Fotografen und Fotografinnen geht, ist der Martin Gropius Bau die erste Adresse in Berlin. In der Vergangenheit bereicherten die VeranstalterInnen die recht fotografiearme Berliner Szene mit Ausstellungen zu Cindy Sherman, August Sander, Ré Soupault, Sophie Calle, Henri Cartier-Bresson, Robert Capa oder Brassaï.
Mit seinen Ausstellungen im Herbst 2007 beweist der Martin Gropius Bau erneut, dass es das Fotografiemuseum in Berlin ist.
Neben der Eugène-Atget-Retrospektive wird seit dem 5. Oktober 2007 die facettenreiche Retrospektive der Fotografin Roswitha Hecke gezeigt.
Roswitha Hecke beschloss bereits mit 17 Jahren, dass sie Fotografin werden wollte. Mit gerade 21 Jahren engagierte Peter Zadek die 1944 in Hamburg geborene vom Fleck weg als Exklusivfotografin für sein Theater. In der 7-jährigen Beziehung mit dem Theaterregisseur dokumentierte sie seine Inszenierungen, sowie die von Fassbinder oder Schroeter.
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©Roswitha Hecke |
Doch nach diesen Jahren entdeckte Roswitha Hecke das Nomadentum in sich, welches sie an die unterschiedlichsten Orte der Welt brachte. Diese
räumliche Rastlosigkeit ist ein Hauptcharakteristikum der Ausstellung, ein anderes ist die Vorliebe der Fotografin für serielle Arbeiten. Ob Hamburg, Paris, Ägypten, Mexiko-Stadt, Bochum oder die Bronx – ihre Arbeiten sind so vielfältig wie die Orte an denen sie lebte.
Nach Paris ging sie mit der Absicht, im Vergnügungsviertel Pigalle die Prostituierten abzubilden. Statt den Prostituierten fand sie Transvestiten, die sie monatelang begleitete, Tag und Nacht. Aus dieser ersten Serie entstand das Buch "Pigalle – Meine Straße der Transvestiten". Es folgten die Serie "Quer durch Amerika" und "Menschen-Orte-Fäuste", von der die ausdrucksstarken Fotos aus dem Gleason´s Gym in Brooklyn, New York City stammen.
Zwei weitere Highlights der Ausstellung sind zum einen die Aufnahmen aus den vielen Jahrzehnten, in denen Roswitha Hecke die Schauspielerfamilie Bennent fotografiert hat. Zum anderen sind Bilder aus dem vielfach ausgezeichneten Bildband "Liebes Leben" über die Züricher Prostituierte Irene von 1978 zu sehen.
Zur Fotografin:
Roswitha Hecke wurde 1944 in Hamburg geboren, schließt 1963 ihre Ausbildung zur Fotografin ab und wird Exklusivfotografin von Peter Zadek. Ab 1976 folgen längere Arbeitsaufenthalte in Paris, Mexiko, New York, Barcelona und Tanger (Marokko). Weitere Photostationen sind Guatemala, Peru, Bolivien, Indien, Ägypten, Nepal und St. Petersburg. 1979 erhält sie den Kodak Preis für das beste Fotobuch. 2002 leitet sie die Meisterklasse für Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste in St. Petersburg. Heute lebt Roswitha Hecke in Hamburg.
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©Roswitha Hecke |
Weitere Informationen finden Sie unter:www.gropiusbau.deAusstellungsdauer: 5. Oktober 2007 – 6. Januar 2008
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag, 10 – 20 Uhr
Veranstaltungsort:
Martin Gropius Bau Berlin
Niederkirchnerstraße 7, Ecke Stresemannstr. 110
10963 Berlin
Tel +49 (0)30 254 86-0
Fax +49 (0)30 254 86-107
Veranstalter: Berliner Festspiele. Ermöglicht durch den Sparkassen-Kulturfonds des DSGV,Medienpartner RBB Inforadio, RBB Kulturradio
Katalog zur Ausstellung:
Roswitha Hecke
Secret Views. Photographien von 1964 bis heute
Erschienen im Schirmer/Mosel Verlag
Mit einer Einleitung von Joachim Sartorius
152 Seiten, 111 Tafeln in Farbe und Duotone
ISBN: 978-3-8296-0325-6
Buchhandelsausgabe (festgebunden) 29,80 Euro
Museumsausgabe (broschiert)19 Euro